Wir erklären Ihnen, wann sich welche Grilltechniken eignen

Grilltechniken für Gemüse, Fisch und Fleisch: Welche ist die Beste?

Kaum steigen die Temperaturen, beginnt es bei vielen in den Fingern zu jucken: Zeit für das jährliche Angrillen! Bei anderen ist gleich das ganze Jahr Grillsaison. Ganz egal, ob im Sommer und Frühling gegrillt wird, oder Wintergrillen angesagt ist, auf die richtige Technik kommt es an! Drehspieß, direkt oder indirekt gegrillt? Es ist gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten. Wir verraten, welche Grilltechnik sich am besten für Fleisch, Fisch, Gemüse und andere Speisen eignet.

 

Welche Grilltechniken gibt es?

Lebensmittel im und am Feuer zuzubereiten – also quasi eine Vorstufe zum Grillen – ist die älteste Methode der Nahrungszubereitung. Schon unsere Vorfahren nutzten das Lagerfeuer zum Garen ihrer Beute. Seitdem hat sich so einiges getan. Längst gibt es einen regelrechten Kult um die neuesten BBQ-Techniken und Zubereitungsarten. Jede Methode hat ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Und: Nicht für jedes Lebensmittel ist auch jede Technik geeignet. Ob exklusiv, klassisch oder originell: Wir liefern einen Überblick über die wichtigsten Grilltechniken und geben Tipps zur passenden Würzung und Garzeit.

 

Direktes Grillen

Das direkte Grillen ist der Klassiker unter den Grilltechniken. Dabei platzieren Sie Ihr Grillgut direkt über der Hitzequelle auf einem Rost. Dank der kurzen Garzeit gelingen Fisch, Gemüse, Koteletts, Steaks und Spieße in wenigen Minuten. Auch Burger-Pattys lassen sich prima grillen. Bei dieser Grilltechnik haben Sie immer im Blick, was als nächstes auf den Teller kommt. Aber Vorsicht – das direkte Grillen kann schnell zu verbranntem Grillgut führen. Setzen Sie auf Holzkohle, oder nachhaltige Alternativen wie Kohle aus Olivensteinen oder Kokosfasern, sollten Sie bestimmte Speisen zuerst grillen und andere erst später, wenn die Kohle bereits etwas verglüht ist, auf das Rost legen. Steaks vertragen hohe Hitze sehr gut und erhalten dadurch ihr charakteristisches Röstaroma, während Fisch und Gemüse bei niedrigeren Temperaturen langsam gegart werden können. Beim Gasgrill beispielsweise eignen sich unterschiedliche Bereiche auf dem Rost für unterschiedliche Garzeiten und Grillgüter. Auf dem Kohlegrill helfen spezielle Kohlekörbchen, die zur Seite geschoben werden können.

 

Indirektes Grillen

Eine weitere Grilltechnik ist das indirekte Grillen. Dies ist besonders beliebt beim Zubereiten von Gemüse und Brot. Diese Technik kommt vor allem im Kugel- oder Deckelgrill zum Einsatz. Das Grillgut wird hierbei neben der Hitzequelle platziert. Es entsteht eine zirkulierende Hitze, durch die das Grillgut gleichmäßig gegart wird. Beim indirekten Grillen sind je nach Art des Grills sowie Menge und Art der verwendeten Kohle Grilltemperaturen bis zu 300 Grad Celsius möglich.

 

Caveman Style

Eine der traditionellsten Grilltechniken ist der sogenannte Caveman Style, also Steinzeit-Grillen. Hierbei wird das Grillgut, wie zu Urzeiten, unmittelbar auf der heißen Kohle platziert. Dazu wird mit der Kohle eine ebene Fläche geformt, die obere Ascheschicht entfernt und anschließend das Fleisch platziert. Speisen erhalten dadurch starke Röstaromen. Wichtig ist, während des Prozesses entstehende Asche immer wieder zu entfernen. Umsetzen lässt sich der Caveman Style mit allen Grills, die einen direkten Zugang zur Kohle ermöglichen, oder an einer Feuerstelle. Denn dieses Verfahren bietet sich vor allem an, wenn kein Grill zur Verfügung steht. Klassischerweise werden auf diese Weise Steaks zubereitet. Wer im Caveman Style grillen möchte, sollte beachten, dass das Grillgut gut geschützt ist. Hier eignen sich Bananenblätter zum Einwickeln. Manch eine Speise bringt auch ihren eigenen Schutz mit. Hierzu zählt beispielsweise der hohe Fettgehalt beim Lachs oder auch die Schale der Paprika, die nach dem Garen entfernt werden kann.

Drehspieß-Technik für eine wohlschmeckende Kruste außen am Fleisch

Drehspieß-Technik

Wohlschmeckende Kruste außen und saftiges Fleisch oder perfekt gegarter Fisch im Inneren gefällig? Dann ist der Drehspieß, auch Rottisserie-Spieß genannt, eine tolle Wahl. Neben Fisch, Geflügel und Spießbraten gelingt auch ein Spanferkel hervorragend. Ein toller Hingucker für die nächste Grillparty! Der Spieß wird bei dieser Technik beständig gedreht und regelmäßig mit Bratensaft oder anderen Marinaden übergossen. Hitze verteilt sich so besonders gut und die Flüssigkeit hält das Fleisch schön zart. Für die Drehspieß-Technik ist ein Grill inklusive Drehspieß erforderlich. Bei einigen Kugel- und Gasgrills kann ein solcher Spieß aber auch nachgerüstet werden.

Schwenkgrillen

Bei der Schwenkgrill-Technik dreht und schwingt der Rost direkt über dem offenen Feuer. Diese Methode ist sensationell: Stimmungsvoll um die Feuerstelle versammelt, genießen Sie Ihre gegrillten Speisen. Die Garzeit ist bei dieser Methode zwar recht lang, dafür lässt sie aber Grillgut für viele Personen zeitgleich zu. Verwenden Sie hierzu einfach ein großes Rost. Das Fleisch nimmt übrigens eine besonders zarte Konsistenz an. Alternativ zum Rost kann auch ein Topf an dem Dreibein befestigt werden. So gelingen auch Eintöpfe über dem Feuer.

 

Plankengrillen

Beim Plankengrillen wird das Grillgut auf einem speziellen, hitzebeständigen Holz- oder Salzsteinbrett verteilt. Das Brett wird direkt auf dem Grillrost platziert. Das Grillgut erhält beim Plankengrillen ganz besondere Holzaromen, die durch die Nutzung diverser Holzarten variieren kann. Beim Salzstein kommt eine interessante Salznote zum Grillgeschmack dazu. Am besten eignen sich Salz- oder Zedernholzplanken. Zedernholz gibt ein kräftiges, intensives Aroma ab, ebenso gut geeignet sind auch diverse Obsthölzer und einige Nadelhölzer. Bevor das Holzbrett auf den Grill gelegt wird, muss es unbedingt für mindestens eine Stunde gewässert werden, damit es nicht verbrennt. Ideal für das Plankengrillen sind neben Käse auch Fisch und Fleisch.

Kalträuchern auf dem Grill

Wer nicht nur besondere Aromen aus Nahrungsmitteln herauskitzeln, sondern diese sogar haltbar machen möchte, ist beim Kalträuchern genau richtig. Hierbei wird das Lebensmittel nicht gegart, sondern für mehrere Stunden kaltem Rauch ausgesetzt. Die Rauchtemperatur liegt zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Am besten lassen sich Bergkäse, Lachs, Geflügel, Salami und Speck räuchern. Für das Kalträuchern braucht man entweder eine Räuchertonne, einen Räucherschrank oder einen Räucherofen. Auch auf einem Grill mit Deckel können mit dieser Methode Fleisch und Fisch tolle Raucharomen verliehen werden.

 

Rückwärtsgrillen

Für die weniger geübten Grillfans empfehlen wir das Rückwärtsgrillen. Mit dieser Grilltechnik gelingen besonders Steaks ausgezeichnet und im Handumdrehen. Hierbei legen Sie das Fleisch roh auf den Grill und garen es bei niedriger Temperatur. Erst am Schluss kommt nochmal ordentlich Hitze dazu. Achten Sie unbedingt auf die Temperatur. Sie liegt zu Beginn bei 100-120 Grad Celsius. Das anschließende Rösten erfolgt bei mindestens 250 Grad Celsius. Sie benötigen für diese Grilltechnik einen Grill mit Deckel sowie genügend Raum für ein direktes und indirektes Grillareal.

Planchagrillen

Für das Planchagrillen ist eine gleichnamige Planchaplatte nötig. Die Platte wird auf dem Rost platziert und das Grillgut direkt auf die Platte gelegt. Viele Grill-Liebhaber schwören auf diese Methode bei Meeresfrüchten und Obst. Sogar ein Spiegelei oder Pancake lässt sich ganz leicht Plancha-grillen.

 

Sizzlen

Wer Wert auf besondere Röstaromen bei Fisch, Gemüse oder Steak legt, sollte das Sizzlen (Brutzeln) mal ausprobieren. Dazu ist eine spezielle Sizzle-Zone auf dem Grill nötig. Es handelt es sich um einen Infrarotbrenner. Viele Premiumgrills bieten diese Funktion. Die bei der Sizzel-Zone integrierte Keramikplatte schafft Temperaturen von einigen 100 Grad Celsius. Dadurch werden innerhalb weniger Minuten herrliche Röstaromen aus dem Fleisch gekitzelt. Für Grill-Profis ein Muss!

 

Smoken

Sie wünschen sich saftiges Fleisch mit intensiven Raucharomen? Dann ist das Smoken die richtige Grilltechnik für Sie. Diese Grilltechnik stammt aus Amerika und ist dort besonders beliebt. Sie gewinnt auch bei Grillern hierzulande immer mehr Fans. Dabei werden Speisen bei rund 130 Grad Celsius langsam und schonend “geräuchert”. Am besten lässt sich mit einem Smoker oder einem Grill mit Deckel smoken. Das Grillgut wird indirekt, also fernab von Holz oder Kohle gegart.

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Datum

25.05.2022

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