Veganize it! Einfach pflanzlich genießen?
Speisen zu veganisieren, die eigentlich tierische Zutaten enthalten - ein simples Konzept und mittlerweile immer beliebter werdender Trend, der vom Eis bis zum Burger kein Gericht verschont. Doch ist die vegane Ernährung so unkompliziert?
Vegan liegt im Trend
Vor nicht allzu langer Zeit war die vegane Ernährungsweise eine Randerscheinung. Doch inzwischen zählt sie zu den großen Ernährungstrends. „Veganize it!“ ist der neueste Schrei in den sozialen Medien. Altbekannte Gerichte, die eigentlich Fleisch, Milchprodukte oder andere Zutaten tierischen Ursprungs enthalten, werden in rein pflanzlicher Variante abgewandelt. Aus Milch wird Hafermilch, aus Butter wird Margarine und aus Burger-Patties pflanzliche Frikadellen aus Soja oder Erbsenprotein. Sogar große Klassiker wie Spaghetti Bolognese oder Chili con Carne werden zu rein pflanzlichen Varianten „veganisiert“.
Es war nie einfacher sich pflanzlich zu ernähren. Also was ist noch dran am Mythos, die vegane Küche sei kompliziert? Wir haben die Gerüchte über die vegane Ernährung genauer unter die Lupe genommen.
„Eine vegane Ernährung liefert zu wenig Protein!“
Fleisch und Milchprodukte enthalten Protein, ein für den menschlichen Körper lebenswichtiger Ernährungsbaustein. Ein weit verbreiteter Irrglaube lautet daher, dass es mit nur pflanzlicher Kost schwer wird, genügend Eiweiß aufzunehmen. Erfahrene Veganizer wissen jedoch: Es gibt zahlreiche eiweißreiche pflanzliche Produkte. Hülsenfrüchte, Getreide, Samen, Nüsse oder Tofu, lassen sich spielerisch in den Ernährungsalltag einbauen und liefern zusammen alle notwendigen Proteinbausteine. Der Trick dabei: Durch die Kombination verschiedener pflanzlicher Eiweißquellen kann deren Verfügbarkeit verbessert werden.
„Vegan heißt weniger Geschmack und Vielfalt!“
Falsch! Die Vielfalt an großartigen veganen Gerichten könnte kaum größer sein. Saisonales Gemüse, Gewürze, Kräuter und nicht zuletzt ein unendlicher Fundus an immer schon veganen Gerichten in den Küchen der Welt: Das sind die Zutaten für eine höchst abwechslungsreiche Art zu genießen. Viele alltägliche Gerichte wie Spaghetti mit Tomatensoße oder Linsensuppe waren schon immer vegan oder lassen sich einfach veganisieren. Nicht nur deswegen ist die pflanzliche Küche nicht nur im Alltag, sondern auch schon lange in der Spitzengastronomie angekommen.
„Vegan essen ist teuer.“
Schaut man sich im Supermarkt um, sollte schnell klar werden: An diesem Gerücht ist nichts dran. Denn grundsätzlich sind die meisten Fleischprodukte teurer als Gemüse, Obst und Getreide. Spezielle Fertigprodukte für Veganer bilden die Ausnahme. Aber auch die alltäglichen Ersatzprodukte wie Hafermilch oder Tofu sind inzwischen nicht mehr teuer. Wer auf einen gesunden und bunten Mix vor allem aus naturbelassenen pflanzlichen Zutaten setzt, kommt mindestens so günstig davon, wie jemand, der regelmäßig Milchprodukte und Fleisch einkauft.
„Vegan essen ist kompliziert.“
So angesagt die rein pflanzliche Ernährung auch sein mag - wir leben in einer nicht veganen Welt, in der viele Gerichte und Produkte Zutaten tierischen Ursprungs enthalten. Ein bisschen Wissen, ein paar Tricks und Kniffe braucht es also für eine vegane Ernährung. Kompliziert muss das aber nicht sein. Auszuprobieren, wo sich welche Zutat versteckt und womöglich durch pflanzliche Alternativen ersetzen lässt, macht Spaß und erweitert den kulinarischen Horizont. Das Prinzip „Veganize!“ macht Lust, die eigene Ernährung spielerisch und unkompliziert weiterzuentwickeln.
„Eine pflanzliche Ernährung führt zu einem Mangel an Mikronährstoffen"
Etwas weniger Fleisch und Milchprodukte zu genießen zugunsten eines ausgewogeneren Speiseplans, kann einen positiven Einfluss auf die Versorgung mit Mikronährstoffen haben. Wer sich jedoch dauerhaft ausschließlich vegan ernährt, muss tatsächlich darauf achten, bestimmte Mikronährstoffe zu ergänzen. Etwa das für die Zellgesundheit wichtige Vitamin B12 ist nur in Produkten tierischen Ursprungs enthalten. Strenge Veganer müssen entsprechende Präparate oder angereicherte Lebensmittel einnehmen.
Andere Mythen, wie ein genereller Calcium-Mangel aufgrund des Verzichts auf Milchprodukte oder eine verminderte Leistungsfähigkeit sind wissenschaftlich nicht haltbar. Trotzdem gilt, ähnlich wie bei einer nicht-veganen Ernährung: Nur ein abwechslungsreicher Speiseplan versorgt den Körper (abgesehen vom Vitamin B12) mit allen wichtigen Nährstoffen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt strengen Veganern, auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12, Protein, langkettigen n-3-Fettsäuren, Vitamin D, Riboflavin, Calcium, Eisen, Jod, Zink und Selen zu achten.
„Eine pflanzliche Ernährung ist immer gesünder!“
Fleisch sollten wir nur in Maßen konsumieren. Doch der Umkehrschluss, dass eine rein pflanzliche Ernährung immer auch gesünder ist, ist falsch. Wer sich zum Beispiel ausschließlich von Kartoffelchips ernährt, ernährt sich vegan, aber keinesfalls gesund. Reichlich naturbelassenes Obst und Gemüse und nur wenige hochverarbeitete Lebensmittel: Das ist gesund, stellt pflanzliche Lebensmittel in den Fokus, bedeutet aber keinesfalls ein Verbot für Milchprodukte und Fleisch.
Probieren erlaubt!
Ernährung ist keine bitterernste Angelegenheit. Denn besonders gesund wird es, wenn man sich möglichst bunt, vielfältig und naturbelassen ernährt. Ausprobieren ist unbedingt erwünscht! Lasse dich ein auf das Veganize-Experiment und erlebe selbst, welchen Stellenwert Produkte tierischen Ursprungs für dich haben und wieviel Genuss die rein pflanzliche Küche bedeuten kann. Inspiration gefällig? Entdecke in unserem Onlineshop mehr als 200 vegetarische und vegane Produkte und pflanzliche Alternativen für dein nächstes #Veganize-Projekt. Viel Spaß beim Ausprobieren!
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