In Deutschland leidet etwa jeder Dritte nach dem Verzehr von Obst oder Obstprodukten regelmäßig unter Beschwerden, weil der Fruchtzucker nicht richtig verdaut werden kann. Die Folgen sind unangenehm und reichen von Blähungen, Bauchkrämpfen bis hin zu Durchfall.
Die Betroffenen stehen nun vor vielen ungeklärten Fragen: Darf ich kein Obst und Gemüse mehr essen? Muss ich auf Zucker verzichten? Wo finde ich Hilfestellungen bei der Ernährungsumstellung?
Wir, die Ernährungsberater*innen von bofrost*, haben Ihnen praktische Ernährungs-Tipps zusammengestellt, um Sie mit Genuss durch den Alltag zu begleiten.
Eine eindeutige Diagnose kann durch einen H2 -Atemtest (sog. Wasserstoff-Atemtest) bei einem Internisten oder Gastroenterologen erfolgen. Unter Betreuung durch den Arzt wird auf nüchternen Magen ein fruktosehaltiges Wassergemisch getrunken. In regelmäßigen zeitlichen Abständen wird nun die Atemluft analysiert. Hiermit ist relativ einfach festzustellen, ob sich im Darm die typischen Darmgase bilden und über die Atemluft feststellen lassen. Gleichzeitig sind auch die auftretenden Symptome wie Bauchschmerzen oder Übelkeit ein wichtiger Hinweis auf eine Unverträglichkeit von Fruchtzucker und werden protokolliert.
Wichtig zu wissen:
Eine Fruktosemalabsorption kann auch in Verbindung mit anderen Unverträglichkeiten wie z. B. einer Laktoseintoleranz auftreten. Mehr zur Laktoseintoleranz oder zur Zöliakie erfahren Sie hier. Wenn trotz fruktosearmer Kost die Beschwerden anhalten, kann dies auf eine weitere Unverträglichkeit hinweisen. Dies muss allerdings durch eine eindeutige Diagnose bei einem Arzt bestätigt werden.
Wir unterstützen Sie gerne mit Informationen und Tipps zu den bofrost*Produkten, damit Sie die bofrost*Produktvielfalt unbeschwert genießen können.
Keine Verwechslung mit einer Fruktoseintoleranz:
Im Volksmund wird bei einer Fruktosemalabsorption häufig fälschlicherweise von einer Fruktoseintoleranz gesprochen. Diese Informationen beziehen sich ausschließlich auf eine sog. intestinale Fruktosemalabsorption. Die „hereditäre Fruktoseintoleranz“ ist dagegen eine angeborene Stoffwechselerkrankung und muss daher streng unterschieden werden. Bei dieser angeborenen Stoffwechselerkrankung ist eine vollkommen andere Ernährung nötig. Nur hier ist eine streng fruktosearme Ernährung notwendig. Diese sehr seltene Erkrankung tritt meist schon in dem ersten Lebensjahr auf.
Von einer Fruktosemalabsorption spricht man, wenn Fruchtzucker unverdaut in den Dickdarm gelangt und dort zu Gasen und organischen Säuren abgebaut wird. Bei einer Fruktosemalabsorption ist das Transportsystem (auch als GLUT-5-Transporter bezeichnet), das in der Dünndarmzelle für den Fruchtzuckertransport zuständig ist, defekt. Es arbeitet nur eingeschränkt. Bei jedem Menschen hat dieses Transportsystem auch eine natürliche Grenze: mehr als ca. 35 - 50 g Fruchtzucker können pro Stunde nicht verstoffwechselt werden.
⇒ Eine Zwischenmahlzeit aus einem Glas Apfelsaft (250 ml) und eine Portion Obstsalat mit Joghurt (300 g Obst) enthalten zusammen schon über 35 g Fruchtzucker und können das System auch bei gesunden Menschen natürlicherweise erschöpfen.
Die verträgliche Fruchtzuckermenge, die keine Beschwerden verursacht, ist bei den Betroffenen individuell sehr unterschiedlich. Es gibt darum keine allgemeingültige Empfehlung, wie viel Fruchtzucker verträglich ist.
⇒ Die gute Nachricht: Ein vollständiger Verzicht auf Fruchtzucker ist nicht erforderlich.
Geringe Fruktosemengen werden häufig vertragen, wenn gleichzeitig Protein und Fett zugeführt werden. Der höhere Fett- und Eiweißgehalt sorgt dafür, dass die Fruktose gut verpackt ist. Die Verdauung des Lebensmittels dauert länger (längere Transitzeiten) und die Fruktose kommt in kleinen Mengen beim Transporter im Darm an. Diese kleinen Mengen können besser aufgenommen werden und führen zu einer besseren Verträglichkeit des Lebensmittels. So werden zum Beispiel Beeren besser vertragen, wenn sie mit Haferflocken und Joghurt mit einem Fettgehalt von 3,5% gegessen werden.
Mit einem Ernährungs- und Symptomtagebuch können Sie Ihre individuelle Grenze hin zu einer fruktosebewussten Ernährung herausfinden. Eine zertifizierte Ernährungsberaterin kann Sie hierbei beratend unterstützen. Gerne nennen wir Ihnen entsprechende Beratungsstellen in Ihrer Region und senden Ihnen eine Vorlage für ein Ernährungs- und Symptomtagebuch zu.
Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf: unser Team aus qualifizierten Diplom-Oecotrophologinnen berät Sie gern!
Nach der Diagnose sollten Fruchtzucker (Fruktose), Haushaltszucker (Saccharose) und Zuckeralkohole (Sorbit, Xylit, Maltit und Lactit) für 2 bis 4 Wochen bis zur deutlichen Besserung der Beschwerden gemieden werden. Dann erfolgt das schrittweise, langsame Austesten mit fruchtzuckerhaltigen Lebensmitteln hin zu Ihrem individuellen Grenzwert.
Diese Lebensmittel enthalten Fruchtzucker:
Große Vielfalt trotz Fruktosemalabsorption Diese Lebensmittel sind ohne fruchtzuckerhaltige Zusätze gut verträglich:
Ernährungstipp 1 – Sorbit meiden
Die Kapazität des im Dünndarm für den Fruchtzuckertransport zuständigen Transportsystems GLUT-5 wird durch sorbithaltige Lebensmittel eingeschränkt. Der süß schmeckende Zuckeralkohol Sorbit (Zusatzstoff E 420) ist oft in sog. „zuckerfreien“ Produkten enthalten (z. B. Kaugummi) und natürlicherweise in Äpfeln, Birnen, Steinobst. Da nur wenige bofrost*Produkte Sorbit enthalten, können Sie aus einer Vielzahl unserer Produkte ohne Bedenken auswählen. Eine entsprechende Auflistung zum Thema Sorbit halten wir für Sie bereit. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Ernährungstipp 2 – Obst in kleinen Mengen
Die Nährstoffaufnahme ist besser und die Beschwerden sind geringer, je länger fruchtzuckerhaltige Lebensmittel im Dünndarm verweilen. Obst und Gemüse sollten darum in kleinen Portionen über den Tag verteilt in Kombination mit anderen Lebensmitteln gegessen werden z.B. als Saftschorle, Eintopf, Brotbelag. Zum Beispiel verursacht eine Portion Obst als Dessert deutlich weniger Beschwerden als Obst als Zwischenmahlzeit!
Ernährungstipp 3 – Glukose nutzen
Die Aufnahme von Glukose (Traubenzucker) fördert den Fruchtzucker- bzw. Sorbitstoffwechsel. Ein Lebensmittel ist meist gut verträglich, wenn es mindestens genauso viel Glukose enthält wie Fruktose (Verhältnis 1:1). Auf Lebensmittel mit einem weniger günstigen Verhältnis zwischen Glukose und Fruktose muss nicht verzichtet werden. Das Bestreuen mit Traubenzucker oder der gleichzeitige Verzehr eines Stücks Traubenzucker erhöht die Verträglichkeit der Fruktose.
Der Zweifachzucker Saccharose (Haushaltszucker) setzt sich übrigens aus je einem Molekül Fruktose und Glukose zusammen und ist daher in kleinen Mengen meist gut verträglich.
Wir sind für Sie da und stehen Ihnen gerne bei der Ernährungsumstellung zur Seite. Wir halten für Sie Listen der bofrost*Produkte bereit, die die Zutaten Sorbit und Fruktose enthalten, sowie eine Liste mit allen bofrost*Produkte, die keinen zugesetzten Zucker enthalten. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf, wir beraten Sie individuell und persönlich!
Kann man die Unverträglichkeit heilen?
Eine Fruktosemalabsorption ist grundsätzlich nicht heilbar. Tritt eine Fruktosemalabsorption auf Grund einer anderen Darmerkrankung wie z.B. Zöliakie auf, bessert sich die Unverträglichkeit, wenn die ursächliche Erkrankung behandelt wird. Grundsätzlich ist sie ungefährlich. Auch wenn es infolge von dem Verzehr von größeren Mengen Fruchtzucker zu Beschwerden kommt, sind hiermit keine langfristigen Folgeschäden verbunden. Damit es aufgrund der Ernährungsumstellung nicht zu Nährstoffdefiziten kommt, ist es wichtig, nicht unnötig gänzlich auf Obst und Gemüse zu verzichten. Produkte aus dem vollen Korn wie Nudeln, Reis und Backwaren, können helfen, die Ballaststoffzufuhr konstant zu halten.
Selbstverständlich finden Sie Informationen zu den Nährwertgehalten unserer bofrost*Spezialitäten im bofrost*Onlineshop, als Download oder auf der Verpackung. Gerne senden wir unsere Nährwerttabelle zum gesamten Sortiment auch per Post zu Ihnen.
Sie haben weitere Fragen zur Ernährung bei einer Fruktosemalabsorption?
Wir, die Ernährungswissenschaftlerinnen von bofrost*, beantworten Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch Ihre Fragen. Ein hohes Niveau an Lebensqualität ist bei einer Lebensmittelunverträglichkeit kein Problem, wenn Sie kompetent beraten werden.
Nutzen Sie einfach unsere gebührenfreie Service-Hotline 0800 - 000 19 18.
Wir freuen uns auf Ihren Anruf!