Dank einer gut organisierte Vorratskammer kann nicht nur im hektischen Familienalltag Zeit und Geld gespart werden, sondern sie auch dabei helfen, immer gut ausgestattet zu sein, wenn es um die Zubereitung von Mahlzeiten geht. Außerdem können Lebensmittelvorräte in krisenreichen Zeiten ein Gefühl der Sicherheit geben.
Aber bei welchen Lebensmitteln macht es wirklich Sinn zu „Hamstern“? Wie verwertet man alt gewordene Lebensmittel am Besten? Und wie macht man verderbliche Produkte länger haltbar? Wir verraten es Ihnen!
Das Wichtigste zuerst: Ein übermäßiges „Hamstern“ ist weder nötig noch förderlich.
Grundsätzlich ist ein gewisses Maß an Vorräten - auch außerhalb von akuten Krisen - sinnvoll.
Grundsätzlich ist ein gewisses Maß an Vorräten - auch außerhalb von akuten Krisenzeiten - sinnvoll. So empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe schon längere Zeit einen Vorrat, der für etwa zehn Tage vorhält. Aber welche Produkte eignen sich nun für Ihren Vorratsschrank am Besten?
Betrachtet man dabei allein den Aspekt der Haltbarkeit, so kommen natürlich viele Lebensmittel in Frage. Denn die Auswahl an haltbaren Produkten aus Konserven ist riesig – von Obstkonserven, über Fleisch in Gläsern, bis hin zu Suppen und Eintöpfen aus der Dose. Auch getrocknete Produkte wie Müslimischungen, Nudeln, Getreide und Trockenfrüchte füllen die Regale der Supermärkte - zumindest im Regelfall. Doch am Ende soll dein Körper natürlich auch gut versorgt sein. Hier ein paar Tipps für vollwertige Vorräte:
• Vollkorngetreideflocken. Ob nun Hafer-, Dinkel-, Roggen-, oder Gerstenflocken, alle sind reich an Ballaststoffen und Mineralstoffen. Übrigens: Basis-Müslis enthalten häufig eine Mischung aus verschiedenen Flocken und bieten daher eine gute Mineralstoffkombination.
• Vollkornmehl. Die üblichen Vertreter sind Weizen-, Dinkel- und Roggenmehl. Auch Vollkornmehle aus Urgetreide wie z.B. Emmer oder glutenfreie Mehle aus Buchweizen und Reis sind tolle Varianten mit einem nussigen Geschmack.
• Vollkornnudeln. Es gibt sie als Farfalle, Penne, Spaghetti, Linguine oder in Buchstabenform. Neben Vollkornnudeln erobern nun auch Nudeln aus Hülsenfrüchten die Regale der Supermärkte. Ausprobieren lohnt sich!
• Hülsenfrüchte. Neben hochwertigen Kohlenhydraten können sie mit einem hohen Eiweißgehalt punkten. Bei Hülsenfrüchten ist die Auswahl besonders bunt: Du hast die Wahl zwischen roten, grünen oder gelben Linsen. Zwischen Belugalinsen, Berglinsen oder Tellerlinsen. Bekannte Vertreter, die du häufig auch in Konserven findest, sind Kichererbsen, Mungobohnen und Kidneybohnen. Du hast Lust auf frische Bohnen? Kein Problem, greife einfach auf Tiefkühlbohnen zurück!
• Trockenfrüchte. Du hast Heißhunger auf Süßes oder das Mittagstief hat dich eingeholt? Dann sind Trockenfrüchte eine gute Idee. Eine Handvoll ist eine optimale Portion.
• Hülsenfrüchte. Nicht nur als Energie- und Fettlieferant können sie sich sehen lassen
• Nüsse und Saaten. Richtig gelesen. Sie enthalten nicht nur hochwertige Fette, sondern sind auch erstaunlich proteinreich. Ganz besonders punkten Kürbiskerne mit 35 Gramm pro 100 Gramm. Aber auch die Erdnuss kann sich sehen lassen (25 Gramm pro 100 Gramm).
• Sojaprodukte. Der wohl bekannteste Vertreter ist Tofu. Vakuumverpackt hält er sich bis zu zwei Monate. Frische Sojabohnen gibt es übrigens auch tiefgekühlt.
• Hartkäsesorten. Parmesan und Pecorino halten sich dank Ihres geringen Wassergehalts richtig verpackt und gekühlt mehrere Monate.
• Fleisch und Fisch. Für den besonderen und frischen Genuss greifst du hier am besten auf Tiefkühllebensmittel zurück.
• Pflanzenöle. Raps, Oliven,- Walnuss- Leinsamenöl – diese Öle sind besonders reich an mehrfach ungesättigten Fetten. Aber auch Sojaöl, Erdnussöl und Kürbiskernöl sind nicht zu verachten.
• Fisch. Ob Thunfisch, Makrele, Sardinen und Hering – Fische aus der Dose sind besser als Ihr Ruf. Denn die hochwertigen Omega-3-Fette bleiben weitestgehend erhalten. Vorsicht allerdings bei Fischkonserven mit Saucen, diese sind häufig reich an zugesetztem Zucker.
Wenn dir Fisch aus der Dose zu öde ist, steht dir Tiefkühlfisch zur Wahl. Hier sind absolute Frische und Geschmack garantiert!
• Nüsse und Saaten. Walnuss, Paranuss, Haselnuss, Mandel (wenn auch botanisch keine Nuss). Pinienkerne, Leinsamen und Kürbiskerne. Sie alle liefern mehrfach ungesättigte Fette.
Hauptlieferanten sind Obst und Gemüse. Das Angebot an Konserven und Dosen ist groß. Grundsätzlich bleibt beim Konservieren ein Großteil der wertvollen Vitamine und Mineralstoffe erhalten. Du solltest jedoch einen genauen Blick auf die Zutatenliste werfen. Hier verstecken sich häufig eine Menge an Zucker oder Salz. Besser und frischer: Naturbelassenes Tiefkühlobst und –gemüse – hier werden Vitamine und Nährstoffe in den Kälteschlaf gelegt und bleiben bestens erhalten!
Ohne Flüssigkeit läuft nichts! Grundsätzlich musst du keinen Durst leiden, denn die Trinkwasserqualität aus dem Hahn hierzulande ist einwandfrei. Solltest du aber lieber Mineralwasser trinken wollen und über keinen Wassersprudler verfügen, so ist ein Vorrat von etwa 20 Litern pro Person für zehn Tage ratsam.
Nun ist es passiert. Du hast beim Einkauf doch über die Stränge geschlagen! Das Brot ist hart? Die Karotten sind schlapp? Die Bananen braun? Kein Problem! Wir verraten dir, was du tun kannst.
So wird das Gemüse wieder knackig! Die meisten Gemüsesorten bestehen zu einem großen Teil aus Wasser. So ist unser Trick fast naheliegend: Karotten gelangen am besten in einem Glas mit Wasser wieder zu alter Frische. Ein altes Spargelglas oder ein hohes Wasserglas eignen sich optimal. Das Gleiche gilt auch für Radieschen und rote Bete. Dein Salat verweilt kraftlos in Ihrem Gemüsefach im Kühlschrank? Dann hilft ein Wasserbad. Bereits zehn Minuten reichen aus, um deinem Salat zu alter Frische verhelfen.
Dein Brot ist trocken, die Brötchen steinhart? Kein Grund für die Tonne – hieraus lassen sich noch wahre Köstlichkeiten zaubern. Der Klassiker sind wohl Semmelknödel. Klein geschnitten und in Milch eingeweicht, lassen sich aus Brot und Brötchen zusammen mit Eiern und Kräutern fluffige Knödel formen. Eine weitere und ähnliche Verwendungsmöglichkeit bieten Frikadellen oder Quarkknödel. Besonders nachhaltig sind Semmelbrösel: Hierfür wird das Austrocknen einfach auf die Spitze getrieben, hilf zum Schluss noch einmal mit dem Ofen nach und zerkleinere das Brot bzw. die Brötchen im Mixer zu Bröseln.
Solltest du dich grundsätzlich beim Kalkulieren von Brot und Brötchen schwer tun, dann ist auch hier der Tiefkühler eine willkommene Unterstützung. Einfach die gewünschte Menge am Tag der Verwendung entnehmen und aufbacken.
Braune Bananen? Kein Grund zur Trauer! Damit du dich zukünftig auch über braune Bananen freuen kannst, brauchst du lediglich ein Tiefkühlfach und einen Mixer. Braune Bananen einfach in Scheiben schneiden und einfrieren. Die gefrorenen Bananenscheiben zusammen mit Joghurt und deinen Lieblingsnüssen in einen Mixer geben und zu einer cremigen Masse zerkleinern. Schon hast du eine köstliche Eiscreme - oder besser Nicecream. Ein einfaches Rezept zum Nachmachen findest du hier.
Sicher ist auch das Bananenbrot für dich ein Begriff. Mixe die überreifen Bananen zu einem Mus, gib Eier, Öl/Butter, Mehl und Zucker hinzu und schon ist die Grundmasse fertig. Verfeinern kannst du nach Belieben mit Zimt, Vanille, Kakao und Nüssen. Der Vorteil: Durch die Grundsüße der Bananen kannst du mit Zucker sparsam sein.
Aber was kannst du tun, wenn dein Kühlschrank noch immer aus allen Nähten platzt? Haltbarmachen ist das Zauberwort!
Methoden zur Haltbarmachung erleben aktuell ihr „Comeback“. Was für unsere Vorfahren Gang und Gebe war, müssen wir erst wieder erlernen. Im Grunde werden beim Konservieren die äußeren und inneren Einflussfaktoren des Verderbs aufgehalten oder der Prozess stark verlangsamt. Nachfolgend stellen wir dir drei Methoden näher vor:
Salzen
Eine einfache und effiziente Methode der Haltbarmachung ist Salzen – besser bekannt als Pökeln.
Salz entzieht dem Lebensmittel Wasser. Auf dieser Grundlage können sich Mikroorganismen nur langsam vermehren. Den Mikroorganismen wird quasi der Nährboden entzogen.
Gibt es einen Unterschied zwischen Salzen und Pökeln? Ja. Beim Pökeln wird zu dem normalen Kochsalz noch Salpetersäure hinzugegeben. Das sorgt dafür, dass die Oxidation gehemmt wird und das Lebensmittel nicht an Farbe verliert. Gepökelt werden vor allem Fleisch- und Wurstwaren, damit die rote, ansprechende Farbe erhalten bleibt.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht eine Instant-Gemüse-Brühe selber zu machen? Auch das Trocknen von Lebensmitteln gehört zu den Methoden der Haltbarmachung. Der Nachteil dabei ist, dass du zum Trocknen entweder einen Dörrautomaten benötigst oder einen hohen Energieverbrauch bei der Ofennutzung in Kauf nehmen musst. Dabei kann ein geschmackvoller Ansatz für Suppen und Saucen so einfach sein: Dank Gewürzpaste! Hierfür brauchst du gar nicht viel: Eine Auswahl deines Lieblings-Gemüses, beliebige Kräuter und je nach Wunsch Gewürze. Das alles vermengst du mit einer großen Portion Salz. Nun muss die Gemüse-Salz-Mischung nur noch püriert und in saubere Gläser gefüllt werden. Im Kühlschrank hält diese Paste mehrere Wochen. Drei Ideen für eine Gewürzpaste findest du in unserer Rezeptwelt.
Einkochen
Eine effiziente Methode, um Lebensmittelverschwendung vorzubeugen, ist das Einkochen. Der große Vorteil: Du kannst beinahe jedes Lebensmittel einkochen – Gemüse und Obst oder sogar Fleisch, Wurst und Kuchen lassen sich auf diese Weise haltbarmachen.
Der Grundansatz ist immer gleich. Für süße Lebensmittel setzt du einen Aufguss aus 500 Milliliter Essig, 250 Gramm Zucker und einem Liter Wasser an. Für herzhafte Lebensmittel einen Aufguss aus zehn Gramm Salz, etwas Zitronensaft und 500 Milliliter Wasser.
Nun putzt und schneidest du das jeweilige Lebensmittel und füllst es bis zum Rand in ein geeignetes Gefäß, z.B. ein Einweckglas. Jetzt musst du die Lebensmittel nur noch mit dem jeweiligen Aufguss bedecken und gut verschließen. Stelle die Gefäße in einen Topf – die Gefäße sollten sich dabei nicht berühren. Befülle den Topf mit heißem Wasser, bis die Gläser bis zu drei Viertel im Wasser stehen. Die Einkochzeit richtet sich nach der Wahl des Lebensmittels. Die meisten Gemüsesorten benötigen 90 bis 120 Minuten. Gurken, Tomaten und Obst brauchen weniger Zeit und sind schon nach etwa 20 bis 30 Minuten fertig eingekocht. Übrigens: Das Einkochen funktioniert auch im Ofen!
Tiefkühlen
Zu guter Letzt möchten wir dir natürlich auch die effektivste Methode der Haltbarmachung nicht vorenthalten – das Frosten! Warum am Effektivsten? Weil die Zellen von Gemüse und Obst bei mindestens minus 18 Grad Celsius in einen Kälteschlaf gelegt werden. Der Vitamin und Mineralstoffgehalt bleibt dabei zu einem großen Teil erhalten und Mikroorganismen, die für einen Verderb zuständig sind, haben keine Chance. Außerdem kannst du beinahe jedes Lebensmittel einfrieren.
Damit du lange Freude an den Lebensmitteln hast und die Produkte auch nach der Entnahme noch genießbar sind, musst du allerdings ein paar Kleinigkeiten beachten. Alle Tipps und Tricks findest du in unserem Blogtext „So geht Tiefkühlen - Frosten wie die Profis!“.