Sicherheit beim Grillen: Unfälle einfach vermeiden
Sommer, Sonne, Grillen! Für viele kommt mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Jahr auch die Lust auf knackige Grillwürste und auf das lauschige gemeinsame Beisammensein im Freien. Grillen ist einfach eine Freude für Groß und Klein. Doch leider kommt es dabei auch immer wieder zu Unfällen. Bis zu 4.000 Unfälle passieren jährlich rund ums Grillen. Teils enden solche Unglücke mit schweren Verbrennungen und anderen Verletzungen. Damit Ihre Grillparty kein Unglücksfall wird, folgen hier einige Tipps für sicheres Grillenvergnügen.
Sichere Geräte erkennen
Bevor es losgeht, muss ein sicherer Grill bereitstehen. Zu erkennen sind solche Grills an entsprechenden Labels und Siegeln. Bereits beim Kauf sollten Sie darauf ein Auge werfen. Die drei wichtigsten Siegel sind das GS-Siegel, die CE-Kennzeichnung und das DIN-Zeichen.
GS-Siegel
GS steht für geprüfte Sicherheit. Das Siegel ist weltweit anerkannt und leicht durch die beiden Buchstaben „GS“ im Logo zu erkennen. Hat der Grill ein GS-Siegel, entsprechen unterschiedlichste Produktmerkmale, wie die elektrische Sicherheit oder die Wahl der Materialien, höchsten Kriterien.
CE-Kennzeichnung
Die CE-Kennzeichnung ist in der EU gesetzlich vorgeschrieben. Nur Grills, die den CE-Anforderungen entsprechen und somit sicher sind, dürfen verkauft werden. Grills, die außerhalb der EU gekauft werden, unterliegen dieser Pflicht nicht. Bei fehlender CE-Kennzeichnung ist also besser Vorsicht geboten.
DIN-Zeichen
Die Zertifizierung eines Grills nach der DIN-Norm EN 1860-1 ist ebenfalls ein wichtiges Kaufkriterium. Sie ist für den Hersteller freiwillig. Der Norm entsprechend sind solche Grills besonders standfest und die Brennbarkeit sowie die thermischen und dynamischen Eigenschaften besonders gut untersucht. Auch für Holzkohle gibt es ein DIN-Siegel. Hier ist die Norm DIN EN 1860-2 entscheidend. Das Siegel steht für Kohle mit idealen Brenneigenschaften, die frei von gesundheitsschädlichen Stoffen ist.
Welche Gefahrenquellen gibt es?
Heiße Temperaturen stehen im Mittelpunkt des Grillvergnügens. Was für Steaks, Koteletts und Grillgemüse ein Must-Have ist, wird schnell zur Gefahrenquelle. Verbrennungen kommen unter allen Grillunfällen am häufigsten vor. Doch auch Funkenflug, Gasaustritt und mehr sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Gefahrenquelle Standortwahl des Grills
Durch einen falschen Standort und einen unsicheren, wackeligen Stand entstehen besonders leicht Unfälle. Ein Grill kann umkippen oder nahgelegene Gegenstände fangen Feuer. Der richtige Standort des Grills, stabil und mit ausreichend Abstand zu brennbaren Gegenständen, ist daher das A und O.
Der falsche Grillanzünder
Eine der zentralen Gefahrenquellen für Grill-Liebhaber ist der falsche Grillanzünder. Manche Grill-Fans nutzen Benzin oder Spiritus für das Anheizen. Bitte nicht! Die Flüssigkeiten sind hochentzündlich und nicht für diesen Zweck gedacht. Spritzer können die Haut schädigen und bei Nutzung kann sich eine Gaswolke bilden. Die kann verpuffen oder gar explodieren: Das ist äußerst gefährlich! Spezielle Grillanzünder sind die richtige Wahl zum Start ins Grillvergnügen.
Die falsche Kleidung beim Grillen
Eine weitere Gefahrenquelle ist die falsche Kleidung des Grillmeisters oder der Grillmeisterin. Leicht entzündliche Kleidungsstücke aus Polyester und Co. sind ein No-Go. Wer am Grill steht, sollte auf synthetikfreie Outfits und idealerweise auf eine Grillschürze setzen. Letztere schützt nicht nur vor Verschmutzung, sondern auch vor kokelnder Kleidung durch Funkenflug. Auch Grillhandschuhe erhöhen die Sicherheit und schützen vor Verbrennungen.
Gefahrenquelle Gas
Bei Gasgrills kommt eine weitere Gefahrenquelle hinzu: das Gas. Durch unsachgemäße Nutzung eines Gasgrills kann es zu schlimmen Unfällen kommen. Daher unbedingt die Bedienungsanleitung beachten! Tritt Gas unkontrolliert aus, kann es sogar zu Explosionen kommen. Meist entstehen solche Gaslecks durch falsch angebrachte Schläuche. Auch Beschädigungen in Gasflasche, Ventilen oder Schläuchen können Verursacher sein. Wichtiger Zusatztipp: Gasflasche niemals in der Sonne lagern.
Stolperfalle Elektrokabel
Relativ sicher, im Vergleich zu Kohle und Gas, sind die Elektrogrills, da es hier weder zu Funkenflug, noch zu Gasaustritten kommen kann. Eine Gefahrenquelle ist der Elektrogrill dennoch. Das Kabel des Grills ist häufig eine fiese Stolperfalle. Unser Tipp: Das Kabel zum Grill niemals auf Spannung halten und gegebenenfalls ein Hinweisschild für Grillparty-Gäste aufstellen.
Mini-Rumpsteaks, mariniert
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6 Stück = 400 g
Kohle wird unsachgemäß entsorgt
Wird Kohle zu früh oder in den falschen Mülleimer gegeben, sind schwere Brände möglich. Auch durch das vermeintliche Löschen der Kohle mit Wasser lauert eine Gefahr. Wasser und Fett vereint sind eine explosive Mischung! Am Ende des Grillabends Kohle und Grill über Nacht, mindestens 12 Stunden, auskühlen lassen.
Hygienischer Umgang mit Lebensmitteln
Neben der Vermeidung von Unfallquellen gehört auch ein richtiger Umgang mit Lebensmitteln zum sicheren Grillen. Nicht selten steht das Grillgut längere Zeit im Freien, bevor es auf dem Rost platziert wird. Das ist nicht optimal und fördert die Vermehrung von unerwünschten Mikroorganismen. Grillgut einfach zuvor im Kühlschrank aufbewahren und erst unmittelbar vor dem Grillen hinzuholen. Auf keinen Fall darf Fisch und Fleisch in der Sonne stehen. Das gilt auch für bereits Gegrilltes. Anderenfalls haben schädliche Keime freie Bahn. Reinigen Sie außerdem alle Oberflächen, die mit rohem Fleisch in Kontakt waren, gut mit heißem Wasser und Spülmittel. Hier entstehen ebenfalls Keime. Gegrilltes und Rohes ist daher niemals auf dem gleichen Teller aufzubewahren.
Zusatztipp: Die Kohle gut durchglühen lassen. Der zuvor entstehende Rauch sollte vom Grillgut ferngehalten werden, da er mitunter gesundheitsschädliche Stoffe enthält.
Sicher grillen mit Kindern
Grillfeste sind etwas für die ganze Familie und somit auch perfekt für Kinder. Je nach Alter ist es gar nicht so leicht, den Minis zu erklären, wie der Umgang mit einem Grill erfolgen muss. Sind jüngere Kinder anwesend? Dann müssen Sie unbedingt auf erhöhte Vorsichtsmaßnahmen achten! Idealerweise ist der Grill fernab vom Kindertrubel platziert. Mehr über das Grillen mit Kindern erfahren Sie in unserem Artikel: Grillen mit Kindern.
Was tun bei Grillunfällen?
Wenn eine Person eine schwerere Verbrennung oder Verletzung erleidet, ist der Notruf (112) die erste Wahl!
Leichtere Verletzungen lassen sich meist gut mit der Hausapotheke behandeln. Bei einer leichten Verbrennung ist es wichtig, die betroffene Stellen unter Wasser zu kühlen. Im Zweifel einen Arzt aufsuchen und insbesondere festklebende Kleidungsreste niemals selbst von der Haut lösen.
Wird ein Brand entfacht, muss dieser schnellsten gelöscht werden. Hier hilft ein bereitgestellter Feuerlöscher. Das Löschen mit Wasser ist bei Fettbränden strikt zu unterlassen: Explosionsgefahr!
Sieben Tipps für sicheres Grillen
Damit Grillunfälle gar nicht erst passieren und dem entspannten Grillabend mit Freunden oder der Familie nichts im Wege steht, kommen hier sieben Tipps, die noch einmal das Wichtigste aus diesem Artikel auf den Punkt bringen.
- Achten Sie bei der Wahl des Geräts auf Sicherheits-Siegel
- Sorgen Sie für den richtigen Standort des Grills.
- Verwenden Sie nur spezielle Grillanzünder.
- Befolgen Sie stets die Betriebsanleitung für den Grill.
- Setzen Sie auf die richtige Schutzkleidung.
- Entsorgen Sie Kohle nur sachgemäß und ausgekühlt.
- Achten Sie auf einen hygienischen Umgang mit Lebensmitteln.