Nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten ist Ihnen oft übel? Sie haben zum Frühstück eine leckere Bowl mit Früchten und Joghurt gegessen und fühlen sich im Anschluss krank? Das könnte am Milchzucker liegen.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Gewissheit bekommen, ob eine Laktoseintoleranz vorliegt und geben Ihnen hilfreiche Tipps für Ihren Alltag.
Milchzucker-Unverträglichkeit, Laktase-Mangelsyndrom, Laktose-Maldigestion oder Laktoseintoleranz - Begriffe für ein und dasselbe Krankheitsbild. Menschen, die unter dieser Unverträglichkeit leiden, können Milchzucker (Laktose) nicht oder nur unvollständig verdauen. Aber was passiert im Körper genau?
Im Darm übernimmt das Enzym Laktase diese Scherenfunktion. Die Laktase spaltet die Laktose in die beiden Einfachzucker Glukose (Traubenzucker) und Galaktose. Menschen, die unter einer Laktoseintoleranz leiden, fehlt das Enzym Laktase oder es ist nur zu geringen Mengen vorhanden.
Die Folge: Die Laktose wird nur unzureichend in seine Bestandteile zerlegt und gelangt schließlich ungespalten in den Dickdarm. Dort entstehen dann die unerwünschten Reaktionen:
1.) Die Laktose wird zu kurzkettigen Fettsäuren und blähenden Gasen wie Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff abgebaut.
2.) Milchzucker hat die Eigenschaft Wasser zu binden. Durch den so genannten "osmotischen Effekt" wird Wasser aus den Zellen in den Dickdarm eingesogen.
Infolge dessen entstehen Blähungen und Durchfall sowie Bauchkrämpfe bis hin zu Erbrechen.
Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle oder Blähungen zählen zu den häufigsten Symptomen. Darüber hinaus können unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Schlappheit, Niedergeschlagenheit, Erschöpfung, Schwindel, morgendliche Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwächen auftreten. Falls Sie unter einer oder mehrerer dieser Beschwerden leiden und regelmäßig Milchprodukte verzehren, könnte eine Laktoseintoleranz dahinterstecken.
Schritt1: Karenzphase und Symptomtagebuch
Um diesen Verdacht zu erhärten, sollten Sie für etwa eine Woche auf Milchprodukte verzichten. Bessern sich nun die Symptome und verschlechtern sich bei erneutem Milchkonsum, so ist eine Laktoseintoleranz naheliegend. In jedem Fall sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt. Er kann Sie zu einem Spezialisten für Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich, einem so genannten Gastroenterologen, überweisen.
Schritt 2: Der Laktoseintoleranz-Atemtest
In der Regel führt ein Gastroenterologe einen Laktoseintoleranz-Test - nämlich einen H2-Atemtest durch. Diese Untersuchung gibt Aufschluss, ob Ihr Körper eine laktosehaltige Lösung verstoffwechselt.
Auf nüchternen Magen bekommt der Patient einen halben Liter stilles Wasser verabreicht, in dem 50 Gramm Laktose gelöst sind. Der Arzt misst die Wasserstoffkonzentration im Atem einmal vor dem Getränk und dann in 10-minütigem Abstand danach. Warum Wasserstoff? Dieser entsteht als Abbauprodukt bei einer unvollständigen Milchzuckerverdauung. Je weniger Milchzucker ein Patient verträgt, umso größer ist der Wasserstoffgehalt in der Atemluft.
Erworbene Laktoseintoleranz
Sie ist die häufigste Form. Etwa 80 Prozent der Europäer vertragen Milchzucker ihr Leben lang. 20 Prozent entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Laktoseintoleranz. Die Abnahme der Laktase-Aktivität mit zunehmendem Alter ist ein ganz normaler physiologischer Prozess. Senioren vertragen daher Milch und Milchprodukte in der Regel schlechter als junge Menschen. Doch genauso, wie diese Form der Laktoseintoleranz erst im Laufe der Jahre eintritt, so können Sie sie auch in die andere Richtung zurück beeinflussen: Wenn Sie über einen langen Zeitraum auf Laktose verzichten, kann sich die Laktase zurückbilden. Wenn Sie dann Ihren Körper vosrichtig wieder an Laktose heranführen, können Sie Ihre Verträglichkeit zurückgewinnen.
Interessanterweise sind Europäer relativ unempfindlich – im Gegensatz dazu entwickelt nahezu 100% der Bevölkerung in Asien und Afrika im Laufe ihres Lebens eine Laktoseintoleranz.
Primärer Laktasemangel
Bei dieser eher seltenen Form bildet der Körper von Geburt an nur sehr geringe Mengen des Enzyms Laktase oder es fehlt sogar gänzlich. Diese Stoffwechsel-Erkrankung kann bereits von Kindheit an zu massiven Problemen beim Verzehr von Milch und Milchprodukten führen. Eine medikamentöse Zufuhr des Enzyms oder der Verzicht bzw. das Ausweichen auf alternative Lebensmittel können Abhilfe verschaffen. Primärer Laktasemangel geht oft mit weiteren Unverträglichkeiten, zum Beispiel gegenüber Gluten und Fruktose, einher.
Sekundärer Laktasemangel
Der sekundäre Laktasemangel ist nicht genetisch bedingt, sondern entsteht infolge bestimmter Erkrankungen. Der Enzymmangel kann zum Beispiel durch Dünndarmerkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder bakterielle Infektionen hervorgerufen werden bzw. durch eine Magen-Darm-Operation oder die Einnahme von Antibiotika bedingt sein. Bei Behandlung der Grunderkrankung und Normalisierung der Darmschleimhaut kommt es oft zu einer Verbesserung der Laktoseintoleranz.
Die Besonderheit von Laktose besteht darin, dass sie (im Vergleich zu anderen Zuckerarten) natürlicherweise nur in der Milch stillender Frauen sowie in der Milch von Säugetieren vorkommt. Die Konzentration der Laktose ist von der jeweiligen Art abhängig.
Laktose wird auch als technologischer Hilfsstoff in Lebensmitteln verwendet. Milchzucker stabilisiert Farben und bindet Wasser. Daher kann Laktose sich beispielsweise auch in Gewürzmischungen befinden. In der Regel werden diese Kleinstmengen jedoch bei Laktose-Intoleranz vertragen.
Milchprodukte | Milch in allen Variationen, also auch Buttermilch und Molke, Joghurt, Sahne, Sauerrahm, Quark, Butter sowie Käse und Käsezubereitungen. |
Brot & Backwaren | Brot- und Gebäcksorten, die mit Milch und Milchprodukten zubereitet werden, Kuchen, Waffeln, Kekse und Ähnliches. |
Fertiggerichte | zum Beispiel Pizzen, die Käse enthalten, einige Konserven (z. B. Essiggurken oder Fische, die Gewürze mit Laktose enthalten) |
Wurst | Wurstwaren (z. B. Brühwürste oder Leberwurst), die mit Laktose hergestellt wurden |
Oftmals werden auch geringe Mengen an Milchzucker vertragen. Es gibt einige Lebensmittel, die von Natur aus wenig Milchzucker enthalten, wie Gouda, Parmesan oder auch Butter. Auch Sauermilchprodukte wie Joghurt oder Quark können durch die enthaltenen Milchsäurebakterien dem Körper helfen, die Laktose besser zu verdauen.
Hier helfen vor allem ein einfaches Austesten und Herantasten, damit Sie Ihre eigene Verträglichkeit lernen, zu erkennen. Wie Sie das angehen, verraten wir Ihnen nun.
Bei einer Laktoseintoleranz konzentrieren sich die Ernährungsempfehlungen in erster Linie auf die Meidung bzw. Reduzierung von Lebensmitteln, die Milchzucker enthalten.
Karenzphase: Zu Beginn ist es sinnvoll, wenn Sie vier bis sechs Wochen eine milchzuckerfreie Kost einhalten. Durch diese Maßnahme erreichen Sie einen zügigen Beschwerderückgang.
Testphase: In dieser Phase testen Sie nun Ihre individuell verträgliche Laktosemenge aus. Auf diese Weise können Sie Ihren persönlich geltenden Schwellenwert herausfinden. Am besten führen Sie dafür ein Symptomtagebuch, in dem Sie festhalten, was Sie gegessen haben und inwiefern Sie Beschwerden nach dem Verzehr hatten.
Sie sollten sich langsam herantasten, indem Sie beispielsweise mit geringfügig laktosehaltigen Produkten anfangen. Ein Brot mit Butter bestrichen oder mit einer dünnen Scheibe Gouda belegt, eignet sich gut für den Anfang. Falls Sie den Geschmack mögen, können Sie ebenfalls auf Ziegenkäse zurückgreifen, dieser enthält nur kleine Mengen Laktose.
Häufig werden Lebensmittel mit geringem Milchzuckergehalt gut vertragen. Ein völliger Laktose-Verzicht ist in der Regel nicht notwendig.
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