Wenn Histamin Probleme macht

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Gehören Sie auch zu den Menschen, die nach dem Verzehr von lange gelagerten Lebensmitteln mit Beschweden reagieren? Dann macht es Sinn, einen genauen Blick auf das Histamin zu werfen. Passend zum Lebensmittel-Allergietag am 21. Juni 2019 geben wir Ihnen hier einen kleinen Einblick.

Was ist eigentlich Histamin?

Histamin ist ein körpereigener Stoff, der als Bote zahlreiche Funktionen im Körper steuert – er spielt beispielsweise eine wichtige Rolle im Immunsystem, bei der Wundheilung und bei Allergien. Histamin kommt aber auch als natürlicher Inhaltsstoff in vielen Lebensmitteln vor, je nach Verarbeitung und Lagerung der Lebensmittel kommt es hier zu starken Schwankungen im Gehalt . Histamin gehört zu den sogenannten biogenen Aminen, ist also ein Eiweißstoff.

Was ist die Histaminunverträglichkeit?

Normalerweise reguliert und inaktiviert der Körper Histamin, wenn er es aufnimmt, und es kommt zu keinen Symptomen. Nimmt der Körper aber zu große Mengen Histamin auf oder bei empfindlichen Menschen funktiniert diese Regulierung leider nicht.
Wenn sehr viel Histamin aufgenommen wird, z.B. durch verdorbenen Fisch, kommt es bei jedem Menschen zu Vergiftungserscheinungen und Symptomen wie Blutdruckabfall, Herzrasen, Hautrötungen, Schwindel und Kopfschmerzen.
Empfindliche Menschen reagieren mit den gleichen Symptomen, allerdings bereits auf kleine Mengen Histamin.
Kleiner Tipp: Lebensmittel erntefrisch oder fangfrisch schockgefrostet sind  sehr gut verträglich.

Gibt es einen Histamin-Intoleranz-Test?

Nein, ein eindeutiges Testverfahren gibt es nicht. Daher ist es bei den beschriebenen Symptomen wichtig, gemeinsam mit einem Arzt eine Allergie oder eine andere Ursache auszuschließen. Denn leider treten die gleichen Symptome auch bei einer Laktosintoleranz oder einer Fruktosemalabsorption auf.
Am besten geht man zur Diagnose in drei Schritten vor:
1. Schritt:
Normale Ernährung mit Führung eines Ernährungs-und Symptomtagebuchs. Der Arzt sollte im Anschluss daran andere Erkrankungen ausschließen.
2. Schritt: 
Keine histaminhaltigen Lebensmittel über 2-4 Wochen verzehren. Kommt es zu einer Besserung der Symptome ist eine Histaminintoleranz möglich.
3. Schritt (muss nicht zwingend erfolgen, wenn Schritt 2 bereits klare Ergebnisse gebracht hat):
Einführung einzelner Lebensmittel, die man vorher gemieden hat. Kommt es innerhalb weniger Stunden zu Reaktionen sollten diese Lebensmittel gemieden werden.
 

Was tun bei Histamin-Intoleranz?

Wurde eine Histamin-Intoleranz diagnostiziert, sollten Betroffene hauptsächlich frische und unvearbeitete Lebensmittel verzehren. Je älter ein Lebensmittel ist, desto höher ist der Histamingehalt. Aber auch fermentierte Lebensmittel, wie Sauerkraut, enthalten hohe Mengen an Histamin und sollten gemieden werden.

 

Warengruppe   

Eher geeignete Lebensmittel

Eher ungeeignete Lebensmittel

Obst

Frisches Obst (z.B. Äpfel, Heidelbeeren, Aprikosen, Mango, Melone und Kirschen u.v.m.)

 

Bananen und Erdbeeren
Gemüse

Frisches Gemüse (Brokkoli, Zucchini, Gurken, Zwiebeln, Spargel, Knoblauch, Paprika, Güner Salat u.v.m.)

 

Tomaten, Sauerkraut
MilchprodukteJunger Gouda, Frischkäse, Quark

Gereifte Käsesorten,  Schimmelpilzkäse

 

Fleisch/ FischFleisch und Fisch (sofern frisch oder schockgefrostet)

Gereifte Wurst- und Fleischwaren

 

SüßspeisenFruchtgummi, Honig, Konfitüre

Schokolade

 

BeilagenKartoffeln, Reis, Nudeln, Dinkel, Mais

/

 

GetränkeWasser

Alkohol (besonders Weizenbier und histaminreiche Weine)

 

Öle/ Fette

Öle, Margerine und Butter

 

 
Sonstiges

/

Sojaprodukte oder Hefeextrakte

 

Tipps zur Zubereitung:

Die Lebensmittel sollten nicht lange gelagert werden und nach der Zubereitung nicht wieder aufgewärmt werden. Es wirkt sich meist günstig aus, den Gemüseanteil der Nahrung zu erhöhen und auf eine ausreichende Eiweiß- und Fettaufnahme zu achten. Zucker- und stärkehaltige Lebensmittel sollten eingeschränkt und nicht als alleinige Hauptmahlzeit gegessen werden. So kann ein unbelegtes Brötchen schlechter verträglich sein,  als ein belegtes Brötchen mit Salat, Gurke, Käse oder Wurst.


Es sollte auf keinen Fall dauerhaft auf histaminfreie Kost umgestellt werden, strikte Verbote führen oftmals nur zu einer Einschränkung der Lebensqualität. Oftmals spielen auch Stress, Leistungsdruck und Ärger eine Rolle wie gut ein Lebensmittel vertragen wird.


Grundsätzlich gilt: es ist alles erlaubt, was vertragen wird.

Zuletzt noch eine Rezeptidee

Sie suchen noch nach passenden Rezepten? In unserer Rezepwelt werden Sie sicherlich fündig. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Zucchini-Hähnchenfächer auf Zitroneneis?
Viel Spaß beim Nachkochen und Genießen!

Datum

21.06.2019

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